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Leuchtturm Bornrif auf Ameland früher und heute
Der Leuchtturm von Ameland, im Volksmund „Bornrif“ genannt, thront majestätisch in den Dünen westlich des Dorfes Hollum. Er ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der niederländischen Watteninsel Ameland. Seinen Namen erhielt der Leuchtturm durch die nord-westlich vor Ameland liegende Sandbank Bornrif. Unabhängig von Ihrem Standort auf der Insel, bleibt der 55 Meter hohe Leuchtturm stets in Sichtweite.
Seit seiner Errichtung im Jahr 1880 diente der Leuchtturm Ameland für viele Jahre als unverzichtbare Navigationshilfe für die Schifffahrt. Seine ursprüngliche Funktion, die Warnung und Leitung von Schiffen, wird heute durch moderne Technologien übernommen. Den Schiffsverkehr vor der Küste Amelands beobachtet nicht mehr der Leuchtturmwärter, sondern ein Heer von Kameras, denen Tag und Nacht nichts entgeht. Doch als kulturelles Erbe der Insel bleibt er der Nachwelt erhalten. Seine blitzende Lichtbündel schickt der Leuchtturm immer noch über die Insel.
Leuchtturm von Ameland besuchen
Heute ist der Ameland Leuchtturm eine beliebte Touristenattraktion. Der Turm, der einst von Leuchtturmwärtern betreut wurde, beherbergt auf verschiedenen Ebenen nun eine kleine Ausstellungen und bietet Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte der Seefahrt und des Leuchtturms zu erkunden. Dazu können Sie auch den digitale Erzählungen ehemaliger Leuchtturmwärter lauschen.
Beeindruckend ist die detailgetreue Nachbildung des Arbeitsplatzes eines ehemaligen Leuchtturmwärters auf der vorletzten Ebene.
Oder wie wäre es, wenn Sie von der Aussichtsplattform aus einen atemberaubenden Blick über die Insel, das Wattenmeer und die Nordsee genießen? Ein bisschen Kondition sollten Sie angesichts der 236 Stufen allerdings mitbringen.
Für viele Urlauber ist ein Besuch des Leuchtturms Bornrif ein Muss im Ameland-Urlaub.
Die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie auf:
https://www.vvvameland.de/sehen-und-erleben/museen/leuchtturm
Steckbrief Leuchtturm Ameland
- Ort: Hollum, Ameland, Region Fryslân, Niederlande
- Lage: Nähe der Sandbank Bornrif
- Bauzeit: 1880–1881
- Architekt: Quirinus Harder
- Baufirma: Gießerei Nering Bögel, Deventer
- Material: Gusseisen
- Feuerhöhe: 58 m
- Höhe des Bauwerks: 55,3 Meter inkl. Aussichtsplattform
- Durchmesser: am Fuß 9,2 Meter, unter dem Leuchtfeuer 4 Meter
- Betriebsart: elektrisch
- Lichtquelle: Stabhalogenlampe
- Lichtstärke: 4.400.000 Candela
- Sichtbarkeit des Lichts: 30 Seemeilen bzw. 55,5 Kilometer
- Verwendung: Leuchtturm, Wetterstation, Museum, Touristenattraktion
- Besitzer: Gemeinde Ameland
Beschreibung des Bauwerks
Aussehen
Der Leuchtturm besteht aus Gusseisen, seine Kuppel aus Kupfer. Er präsentiert sich in den für Leuchttürme typischen, auffälligen rot-weißen Horizontal-Streifen und besitzt 14 Stockwerke.
Rund um den Leuchtturm verläuft ein mit einer klassizistischen Balustrade ausgestatteter Gang, der auf Konsolen ruht. Unter den Fenstern des Leuchtturms befindet sich ein zweiter Umgang, der von einer durchgehenden Balustrade umgeben ist.
Über der geraden Eingangstür befindet sich eine Gedenktafel und gerade geschlossene Fenster mit Maßwerk. Treppe und Wanne aus Gusseisen.
Maße
Mit einer beeindruckenden Höhe von 55,3 Metern und 14 Stockwerken dominiert der Leuchtturm die umgebende Landschaft. Die Feuerhöhe beträgt sogar 58 Meter. Die Herausforderung, die 236 Stufen bis zur Spitze zu erklimmen, wird mit einem unvergleichlichen Panoramablick belohnt.
Lichtquellen im Laufe der Jahre
Ursprünglich mit vier Petroleumbrennern ausgestattet, beherbergt der Leuchtturm heute eine moderne Stabhalogenlampe als Lichtquelle. Zwischendurch kamen Pharoline-Glühbrenner, eine elektrische Glühlampe vom Typ Brandaris und nach dem Krieg ein Notlicht zum Einsatz.
Entwicklung der Lichtstärke
Die Lichtstärke des Leuchtturms wurde im Laufe der Zeit erheblich verbessert. Während die Petroleumbrenner nur eine Lichtstärke von 24.000 Candela liefern konnten erzeugt das heutige Lichtsystem drei Blitze alle 15 Sekunden und erreicht eine Stärke von 4.400.000 Candela.
Geschichte des Leuchtturms
Entstehung
Der Leuchtturm auf Ameland wurde auf Anordnung von König Willem III. errichtet und entstand in der Zeit von 1880 bis 1881. Das Leuchtfeuer nahm seinen Betrieb erstmals am 10. Mai 1881 auf. Der Turm wurde von Quirinus Harder entworfen und besteht aus 15 Gusseisensegmenten, die von der Gießerei Nering Bögel in Deventer gefertigt und anschließend zur Montage nach Ameland verschifft wurden.
Seit seiner Inbetriebnahme hat der Leuchtturm mehrere Wechsel seiner Beleuchtungstechnik erlebt. Nach der Zerstörung der ursprünglichen Beleuchtung im Zweiten Weltkrieg wurde ein vorübergehendes, schwaches Licht eingesetzt, das ihm zeitweise den Spitznamen „Schemerlamp“ einbrachte. Im Jahr 1952 erhielt der Turm eine neue, leistungsstarke Beleuchtung vom Typ Oude Westhoofd, die bis heute in Betrieb ist und eine Leuchtstärke von 4.400.000 Candela erreicht.
Modernisierung und heutige Nutzung
Im Jahr 1988 wurde der Leuchtturm umfassend modernisiert, wobei insbesondere das Lichthaus erneuert und ein Radar installiert wurde. Seit 2004 ist der Leuchtturm im Besitz der Gemeinde Ameland und dient als Museum, das seit 2005 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Innerhalb des Turms finden Besucher Ausstellungen, die sich mit der maritimen Geschichte Amelands befassen.
Veranstaltungen auf dem Leuchtturm Ameland
Leuchtturmlauf
Jedes Jahr im Juli messen sich Teilnehmer in einem spannenden Wettstreit, um zu sehen, wer die 236 Stufen des Leuchtturms am schnellsten erklimmen kann. Seit 2011 hält der Rekordhalter die Bestzeit mit beeindruckenden 56 Sekunden. Besonders bemerkenswert war das Jahr 2013, als in den Kategorien Männer, Frauen und Kinder neue Rekorde aufgestellt wurden.
Sehenswürdigkeiten rund um den Leuchtturm von Ameland
In der Nähe des Leuchtturms von Ameland liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Hier sind einige davon mit ungefähren Entfernungen:
- Dorf Hollum – weniger als 2 km entfernt. Hollum ist reich an Geschichte und Architektur mit schönen alten Kapitänshäusern, einer Mühle und der ältesten Kirche Amelands.
- Maritiem Centrum Abraham Fock – rund 2 km entfernt. Das Zentrum beherbergt die Rettungsboot Gesellschaft Ameland und bietet Vorführungen eines Pferde-Rettungsboots.
- Strand von Ameland – Der nächste Strandzugang westlich von Hollum ist etwa 2 bis 3 km entfernt. Die weitläufigen Strände bieten hervorragende Bedingungen für Spaziergänge, Sonnenbaden und Wassersport.
- Dünen von Ameland – Direkt um den Leuchtturm herum beginnen ausgedehnte Dünengebiete, die zu Fuß erkundet werden können und Teil des Naturerbes der Insel sind.
- Kulturhistorisches Museum Sorgdrager in Hollum – ca. 2 km entfernt. Das Museum gibt interessante Einblicke in die Geschichte und Kultur von Ameland.
- Naturzentrum Ameland (Natuurcentrum Ameland) in Nes – etwa 10 km entfernt. Dieses interaktive Museum bietet Einblicke in die Flora, Fauna und Geologie Amelands.
Bitte beachten Sie, dass die genauen Entfernungen je nach Standort und Route variieren können. Da Ameland eine verhältnismäßig kleine Insel ist, sind viele Sehenswürdigkeiten von Ameland auch mit dem Fahrrad gut erreichbar.
Leuchtturm von Ameland – Karte
Bezeichnung | Adresse | Beschreibung |
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Fazit
Der Leuchtturm von Ameland ist ein beeindruckendes Bauwerk, das sowohl für Touristen als auch für Einheimische eine wichtige Rolle spielt. Mit seinen Ausstellungen und dem atemberaubenden Panoramablick bietet er Besuchern ein unvergessliches Erlebnis auf Ameland.
Besuchen Sie den Leuchtturm von Ameland bei Ihrem nächsten Aufenthalt auf der Insel und tauchen Sie in die faszinierende Welt der Seefahrt ein. So können Sie die Insel aus einer ganz neuen Perspektive erleben. Falls Sie gern in der Nähe des Leuchttumr Urlaub machen möchten, empfehlen wir Ihnen Ferienhäuser und Hotels in Hollum.
Copyrights der Fotos auf der Seite „Leuchtturm von Ameland“:
Leuchtturm Bornrif, cloudmineamsterdam, 123rf.com
Leuchtturm Bornrif, ,